Einleitende Worte
Uns ist wichtig, dass Kinder, Jugendliche und minderjährige Mitarbeiter in unsrer Gemeinde vor sexuellen, verbalen und körperlichen Übergriffen geschützt werden. Das vorliegende Schutzkonzept orientiert sich dabei an den beiden EMK-Veröffentlichungen „Leitlinien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Emk“ (Leitlinien) und „Ein Notfallplan. Gewalt Vernachlässigung Sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Was tun?“ (Notfallplan) und schafft wo nötig eine Konkretisierung für unsere Gemeindearbeit. Die genannten Veröffentlichungen sind über www.emk.de verfügbar.
Zielstellung des Schutzkonzeptes
- Risiken erkennen
- Risiken reduzieren
- Wachsam bleiben
- Hilfe für Betroffene
1. Risiken erkennen (Risikoanalyse)
Wo sind bei uns Kinder und Jugendliche in der Gemeinde? Welche Veranstaltungen machen wir?
- Spielkreis
- Kindergottesdienst
- Kinder-Betreuung
- Gottesdienst
- Gemeindefeste
- Familienfreizeiten
- Jugendkreis
- Jugendbibelkreis
- Legotage
- Übernachtungswochenenden für Jungschar/ Kindergottesdienst
- Übernachtungswochenenden/ Woche gemeinsames Leben für Jugendkreis
- Jugendgottesdienste
- Jugendevangelisation
- Heimbringen/ Heimfahren nach Veranstaltungen
- Kirchlicher Unterricht
- Kirchliche Unterrichtcamps / Konficamps
- Vorbereitungen mit Jugendlichen als Mitarbeitern
- Bandprobe
- Klavier- Orgelunterricht in unseren Räumen von Musikschule oder anderen Musiklehrern
Welche Mitarbeiter sind mit Kindern und Jugendlichen zusammen:
- Mitarbeiter direkt bei den Kindern
- Mitarbeiter in der Küche/ Technik/ Fahrdienste/ Hausmeister o.ä.
- Gastreferenten und deren Mitarbeitern
- Gemeindefremde Mitarbeiter bei Aktionen (z.B. Freunde von Mitarbeiter)
Wann könnte ein Risiko vorliegen? Wann sind Mitarbeitern evtl. mit Kindern allein? Welche baulichen Gegebenheiten gibt es?
- Konzept KU bisher ein Mitarbeiter (Pastor)
- Uneinsehbare Situationen (z.B. je nach Gelände)
- Ungeplante Ereignisse (z.B. Unfall eines Kindes, o.ä.)
- Unbeaufsichtigte Gruppengeschehen bei Freizeiten, Aktionen
- Emotionale Situationen
- Kinder mit Behinderungen – brauchen öfter Einzelbetreuung, sind anhänglich
- Auf- und Abbau bei Aktionen
- Autofahrten
- Abholzeiten
- Randzeiten, wenn minderjährige Mitarbeiter kommen und gehen
2. Risiken reduzieren
Wir nehmen Bezug auf den Verhaltenskodex (Leitlinien: Seite 21-24). Zwei Dinge wollen wir hervorheben:
- Das objektiv größte Risiko besteht in einer 1:1 Konstellation, also ein Mitarbeiter und ein Kind. Diese Konstellation soll soweit möglich vermieden werden.
- Gruppen schaffen Schutz – in allen Veranstaltungen und Formaten ist eine größtmögliche Öffentlichkeit herzustellen.
3. Wachsam bleiben
Risikoanalyse: Wir überprüfen die grundsätzliche Risikosituation in unserer Gemeinde in einem regelmäßigen Abstand von fünf Jahren.
Der Verhaltenskodex ist von allen Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendarbeit zu lesen, anzuwenden und zu unterschreiben.
Ein polizeiliches Führungszeugnis ist bei Beginn der Kinder- und Jugendarbeit vom Mitarbeiter vorzulegen. Das polizeiliche Führungszeugnis ist spätestens nach vier Jahren zu erneuern.
Jeweils zu Schuljahresbeginn werden alle Unterlagen auf Vollständigkeit überprüft.
Für die Einhaltung dieser Aufgaben und Fristen bestimmt die Bezirkskonferenz einen Verantwortlichen. Der Verantwortliche kann auch der Pastor sein.
Fortbildung / Prävention
Es soll alle 2 Jahre einen Themenabend „Prävention vor Missbrauch“ (jegliche Art von Missbrauch, körperlich, sexuell, verbal, geistlich) für Mitarbeiter geben. Hier können wir den Verhaltenskodex gemeinsam durcharbeiten und unterschiedliche Referenten einladen. Mitarbeiter, die nicht teilnehmen konnten, sollen nachgeschult, mindestens aber informiert werden.
Informationen an die Eltern, aber auch Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche sollten eine Art Anmeldung ausfüllen: Damit wir bei Minderjährigen Teilnehmern (und Mitarbeitern!) wissen, dass die Eltern einverstanden sind und wen wir im Notfall kontaktieren sollen. Denkbar ist einmal im Jahr einen Art Formular herauszugeben, auf dem die Anmeldung abgegeben wird, auf dem anderen Teil sollen die wichtigsten Daten und Ansprechpersonen der Gruppe stehen, der bei den Eltern bleibt. (Also Gruppenleiter, Ansprechpersonen bei Beschwerde, Pastor und weitere Adressen, siehe Beschwerdeverfahren)
Je nach Gruppe kann es eine Art „Elternabend“ geben (bei Gruppen mit jüngeren Kindern), bei dem sich auch die Eltern und alle Mitarbeiter einmal sehen können. Informations- und Ansprechpartner- Zettel für Eltern bei Jugendlichen, die Jugendlichen (und Kinder ab ca. 12 Jahren) selbst sollten einen Info-Teil am Anfang eines neuen Schuljahres bekommen, damit sie wissen, wer ihre Mitarbeiter und ihre Absprechpartner sind.
Das Schutzkonzept wird auf der Homepage veröffentlicht, inkl. unabhängige Ansprechpersonen.
Kooperation
Wenn wir mit anderen Gemeinden, aber auch Referenten, Organisationen und Vereinen zusammenarbeiten, wollen wir ebenso in einer Vorbesprechung daran erinnern, wie wichtig uns der Schutz vor Missbrauch jeglicher Art ist.
4. Hilfe für Betroffene
Damit die Eltern und Jugendliche wissen, an wen sie sich in einem Verdachtsfalls oder auch einer konkreten Übergriffssituation melden können (Beschwerdeverfahren), legen wir zwei unabhängige Ansprechpartner fest, an die sie sich wenden können (Mann und Frau).
Eltern und Teilnehmer bekommen einen Handzettel mit den wichtigsten Daten zu Gruppe und eine Liste mit Kontakten, an die sie sich, unabhängig von den Mitarbeitern, wenden können (diese Liste wird auch in der Gemeinde ausgehängt).
Gruppenleiter, Mitarbeiter, Pastor und Ansprechpersonen der EMK (Telefonnummern) Außerdem folgende Links:
www.hilfe-bei-sexueller-gewalt.emk.de
www.weisses-kreuz.de
www.jumaex.de (vom Landratsamt Heilbronn – Kontakte mit Emailadressen und Telefonnummern)
Handlungsleitlinien im Falle einer Vermutung von sexuellem Missbrauch, Notfallplan
Wir verweisen auf den Notfallplan, vor allem Kapitel 3, ab S. 23. Hier finden wir einen guten Umgang mit Vorfällen und Verdachtsfällen, an den sich die Mitarbeiter halten können.
Ein Dokumentationsbogen, in dem Mitarbeiter konkrete Beobachtungen und Gespräche aufschreiben können, ist in der Gemeinde verfügbar.
Kontaktpersonen:
- Prediger Andreas Reinhardt
Baptistengemeinde Brackenheim
Telefon: 07135/93 18 615
E-Mail: a.m.reinhardt@web.de - Sabine Kling
Zaberfeld
Telefon: 0170-9944375
sabine-kling60@web.de